Daniela Kuge MdL: Brauchen wir noch einen Weltfrauentag?

Brauchen wir noch einen Weltfrauentag? - Oder sollte dieser längst abgeschafft sein?

Wir deutschen Frauen brauchen weder Mitleid noch ein Datum, an dem Mann sich unsere Probleme anhört.

ICH SAG'S GLEICH VORWEG: ICH FREUE MICH AM 8. MÄRZ NICHT ÜBER SCHNITTBLUMEN!

Klischeehafte Symbole, ja, den gesamten Weltfrauentag (auch Frauenkampftag genannt) finde ich mitunter überflüssig. Klar kann man an diesem Tag mal offiziell „Danke“sagen! Besonders von Frau zu Frau auch als Zeichen der Solidarität. Frauenrechte sind dauerhaft ein Thema - und jeder Tag sollte „Frauentag“ sein.

Wenn ich als so genannte „Bio-Deutsche“ Richtung Iran schaue, sehe ich, wie gut es ist, Frau in Deutschland zu sein. Die Lage der Frauen im Iran ist durch gesetzliche und gesellschaftliche Diskriminierung geprägt und eine Gleichberechtigung der Frauen wird seit Jahrzehnten abgelehnt und vor Morden wird nicht zurück geschreckt. Da fühlen sich unsere Probleme zur Gleichberechtigung hier in Deutschland irgendwie winzig an…

Wieso müssen wir hierzulande im Jahr 2023 überhaupt noch für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung demonstrieren? An einem Tag im Jahr werden bei uns in Deutschland Statistiken zum Thema Female Empowerment veröffentlicht. Magazine und Zeitung berichten, welche Frauen wo im Chefsessel sitzen, als wäre das etwas ganz Besonderes. Dabei müsste es doch längst etwas Normales sein, etwas, für das man nicht extra einen Aktionstag braucht!

Verstehen Sie mich nicht falsch, der Grundgedanke des Weltfrauentags war einst sinnvoll. Er wurde von sozialistischen Organisationen vor dem Ersten Weltkrieg ins Leben gerufen, um für das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen zu kämpfen. Er sorgte für Aufmerksamkeit, die vorher in unserer Gesellschaft überhaupt nicht vorhanden war.

Nach über 100 Jahren ist zwar das Ziel der völligen Gleichstellung immer noch nicht erreicht. Doch sollten uns Gender Pay Gap, Gender Health Gap, Östrogen-Mangel in den globalen Führungsetagen (trotz dieser Sache mit der Frauenquote) und #MeToo täglich beschäftigen!

Wer braucht also dieses Erinnerungsdatum mit welken Blumen und ollen Parolen? Genau, niemand - und deswegen wird es in Sachsen ein modernes Gleichstellungsgesetz geben, dass nicht ideologisch verblendet sein wird.

Und wenn frau dann noch im Fernsehen die Buscopan - Werbung siehst, dass Blähungen weiblich sind und im Spot zum Weltfrauentag gratuliert wird, da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln …

Daniela Kuge MdL / Gleichstellungspolitische Sprecherin der CDU Fraktion im Sächsischen Landtag