Eppinger Ii

Sven Eppinger zur Einführung einer 50%-Frauenquote in der CDU

Sven Eppinger zur Einführung einer 50%-Frauenquote in der CDU

Friedrich Merz möchte die 50%-Frauenquote in der CDU einführen - so einfach sollte die Parteibasis es ihm nicht machen!

Der Frauenanteil in der CDU in Deutschland beträgt 26,5%. Entsprechend der jetzt gültigen Satzung müssen ein Drittel aller Mandate und Vorstandspositionen mit Frauen besetzt sein.

Wieso möchte Merz jetzt die von ihm bisher skeptisch gesehene Frauenquote von 50% in der CDU etablieren?

Er begründet diesen Schritt damit, dass die Partei weiblicher werden soll. Jünger und weiblicher war schon das Ziel des Konrad-Adenauer-Hauses unter Generalsekretär Tauber. Das Ergebnis dieser vorangetriebenen Umgestaltung der CDU war ein Stimmenrückgang bei Bundestagswahlen von ehemals 40% auf unter 25%. Die Parteilinke um ihre Galionsfiguren aus Schleswig-Holstein Günther und Prien versuchen die Partei zu "vergrünen". Aber was in einigen westdeutschen Bundesländer vielleicht schick ist, ist hier im Osten kontraproduktiv. Wir als sächsische CDU erleiden in der Gruppe der 35-59-jährigen Männer erhebliche Stimmenverluste. Eine paritätische Frauenquote bringt uns hier in Sachsen wahrscheinlich keine einzige Stimme mehr.

Gott sei Dank gibt es auch in der CDU vernünftige Frauen, die berechtigterweise sagen, dass die Frauenquote das vermeintliche "Problem" der Benachteiligung von Frauen mit einer Maßnahme lösen soll, die die Frauen auf das "Frau sein" reduziert. Auch führen Frauen in der CDU richtigerweise an, dass sie als vermeintliche Quotenfrau dann unter deutlich höheren Erfolgsdruck stehen.

Rein rechtlich betrachtet steht in unserer neuen "m/w/d"-Welt bei einer verordneten 50% Frauenquote dann das Problem der Berücksichtigung der diversen Personen. Wo sind die einzuordnen? Können diese Menschen sich dann gerichtlich auf Listen einklagen, weil sie nicht berücksichtigt wurden?

Gut und richtig ist, dass die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Gitta Connemann, und der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, angekündigt haben, eine Mitgliederbefragung zur Quote zu beantragen. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Friedrich Merz, der durch einen Mitgliederentscheid an die Parteispitze gelangt ist, in diesem Fall den Mitgliederentscheid ablehnt.

Als einer der Wortführer der konservativen Basis unserer Sächsischen Union muss ich an der Stelle sagen, dass Friedrich Merz seine ihm über Jahre treu geblieben Unterstützer bisher in seinem Handeln eher enttäuscht hat.

Brauchen wir die 50%- Quote in der Praxis wirklich?

Wir hier im Landkreis Meißen haben eine Frau als Vorsitzende und im Vorstand einen Frauenanteil von 40%. Deshalb denke ich, für die Mehrheit der Meißner CDU zu sprechen, wenn ich sage, dass wir eine derartige Überregulation nicht benötigen!

Sven Eppinger (stellvertretender Kreisvorsitzender)

(BW)