Sachsen fördert den Förderverein der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain aus PMO-Mitteln

Sachsen fördert den Förderverein der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain aus PMO-Mitteln

Sachsen fördert den Förderverein der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain aus PMO-Mitteln

Der Freistaat Sachsen fördert den Förderverein der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain e. V. mit 50.000 Euro. Mit der Zuwendung aus PMO-Mitteln soll das Vereinsheim instand gesetzt sowie die Elektrik gewechselt und erneuert werden. Zur Baumaßnahme gehören unter anderem der Austausch aller Holzfenster aus den 1950er Jahren sowie die Sanierung der Sanitäranlagen.

"Ich freue mich sehr, dass wir den Förderverein der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain e.V. aus PMO-Mitteln unterstützen können. Ich danke dem Verein für sein großes Engagement, mit dem er die Arbeit der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain ehrenamtlich unterstützt. So kümmert sich der Verein unter anderem um die Pflege und Erhaltung der Kriegsgräberstätten und organisiert gemeinsam mit der Gedenkstätte Projekttage und Workshops für Jugendliche und Schüler", sagt die Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch. Auch der CDU Gemeindeverband Gohrisch Heide zeigte sich sehr erfreut: "Ich begrüße die Förderung der Gedenkstätte Ehrenhain. Es ist wichtig, dass dieses Kapitel deutscher Geschichte nicht vergessen wird." sagte dazu der Vorsitzende Jörg Runow.

Die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain erinnert an die Opfer des Kriegsgefangenenlagers der Wehrmacht in Zeithain bei Riesa zwischen 1941 und 1945. Es war vor dem Überfall des nationalsozialistischen Deutschlands auf die Sowjetunion im April 1941 eingerichtet worden. Ab Oktober 1943 kamen auch italienische, serbische, britische, französische und polnische Gefangene in das Lager. Insgesamt sind rund 25.000 bis 30.000 sowjetische und mehr als 900 Kriegsgefangene aus anderen Ländern – davon mindestens 874 Italiener – in Zeithain verstorben. Gründe waren vor allem mangelhafte Ernährung und katastrophale hygienische Bedingungen.

Die zu Tode gekommenen Opfer des Lagers sind auf vier Friedhöfen in der Umgebung des ehemaligen Lagergeländes am Bahnhof Jacobsthal begraben. Die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers Zeithain wird in einer Dauerausstellung im Dokumentenhaus des Ehrenhains Zeithain und in einer ehemaligen Lagerbaracke dargestellt.

Hintergrund zu den PMO-Mitteln:

Die Mittel stammen aus dem Vermögen der Parteien und der ihnen verbundenen Massenorganisationen der ehemaligen DDR (PMO). Nach der deutschen Wiedervereinigung verwaltete die Treuhandanstalt das Vermögen von SED und anderen Massenorganisationen der DDR. Die SED aber auch andere Parteien hatten Teile ihres Vermögens über Scheinfirmen auf Banken in der Schweiz transferiert. In jahrelangen

Rechtsstreitigkeiten gegen verschiedene Banken, zuletzt unter der Regie der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS), die vom Bundesfinanzministerium als Treuhandnachfolge eingesetzt worden war, wurde auf die Herausgabe dieser Vermögenswerte geklagt. Das verfügbare Vermögen wird auf Basis der Einwohnerzahl zum 31.12.1991 auf die ostdeutschen Bundesländer verteilt. Der Einigungsvertrag legt zur Mittelverwendung fest: Die ostdeutschen Länder müssen das Geld für Maßnahmen der wirtschaftlichen Umstrukturierung oder für investive oder investitionsfördernde Maßnahmen im sozialen und kulturellen Bereich einsetzen.