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„7 Wochen ohne“ - Die Fastenaktion der evangelischen Kirche 2021

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„7 Wochen ohne“ - Die Fastenaktion der evangelischen Kirche 2021

Mit dem heutigen Aschermittwoch beginnt auch hier bei uns in Sachsen die Fastenzeit. Immer mehr Menschen – auch ohne religiösen Hintergrund- möchten die kommenden 40 Tage nutzen, um ganz bewusst auf etwas Bestimmtes zu verzichten. In den letzten Jahren war es regelrecht „in“ zu fasten und auf etwas Bestimmtes zu verzichten: Alkohol, Kaffee, Süßigkeiten, Zigaretten oder auch Internet und soziale Netzwerke. Aber was ist mit diesem Jahr? Die Jahre 2020 und bis jetzt auch 2021 haben schon so viel Verzicht für uns alle bedeutet. Wir haben auf soziale Kontakte, große und kleine Feierlichkeiten, den Besuch im Lieblingslokal und im Kino, Ostern und Weihnachten in Familie ebenso verzichtet wie auf den Besuch im Sportstudio, beim Friseur und bei der Kosmetik und auf ausgedehnte Shoppingtouren mit der besten Freundin. Viele durften und dürfen nicht ihrer Arbeit nachgehen und verzichten damit auf Teile des Lohns – und sicher nicht freiwillig! Andere wiederum verzichten auf ihre Freizeit, weil sie mehr denn je arbeiten müssen und sich um unsere und die Gesundheit unserer Lieben kümmern.

Und jetzt soll 40 Tage ganz bewusst verzichtet werden? Das sind immerhin 960 Stunden oder 57600 Minuten. Warum sollte man das tun und was soll das dem Einzelnen bringen? Eine Antwort darauf möchte die Evangelische Kirche mit der Aktion „7 Wochen ohne“ geben. Diese Aktion gibt es seit 1983 in Deutschland und es geht darum, die Fastenzeit bewusst zu begehen, ausgetretene Pfade zu verlassen, Routinen zu hinterfragen, neue Weg und Orientierung im Leben zu finden und Kraft zu schöpfen.

In diesem Jahr steht diese Aktion unter dem Motto „Spielraum! Sieben Wochen ohne Blockaden.“

In einer Pressemitteilung dazu heißt es: „Die evangelische Fastenaktion möchte 2021 den Umgang mit Regeln erkunden. Gemeinschaften brauchen Regeln. Doch zu den Regeln gehört Spielraum.In den Zeiten der Pandemie bestimmen Infektionszahlen, Durchschnittswerte, Reisewarnungen und Risikogebiete unser Leben. In öffentlichen wie privaten Gesprächsrunden wird kaum noch über andere Themen gesprochen. Doch wie können wir innerhalb von akzeptierten Grenzen großzügig und vertrauensvoll leben? Wo stehen wir uns selbst im Weg? „Spielraum! Sieben Wochen ohne Blockaden“ will zum Nachdenken über das Miteinander anregen – in der Fastenzeit 2021 und über die Ostertage hinaus."

In den folgenden 40 Tagen ist ein vielfältiges Programm geplant. Zum Beispiel jeden Freitag 16.00 Uhr „Bibliolog zur Bibelstelle der Woche“ mit Frank Muchlinsky. Online kommt man dabei den Figuren der jeweiligen Fastenwoche ganz nah. Dazu braucht man die Möglichkeit, an einer Videokonferenz teilzunehmen. Das ist kostenfrei, aber nur mit Anmeldung möglich. Den Link zur Internetseite finden Sie am Ende des Artikels.
Auch Videokonferenzen mit Fastengruppen sollen ermöglicht und unterstützt werden, außerdem werden Ablaufpläne für die „7 Wochen Ohne-Andachten“ zur Verfügung gestellt – inklusive themenbezogener Bausteine, Plänen zum ausdrucken und Links mit Musiktipps.

Und die Teilnehmer können sich über Facebook und / oder Instagramm vernetzen und dort über alles austauschen. Auf Instagramm wird der Kanal von „7 Wochen Ohne“ jede Woche von einer „Sinnfluencerin“ oder einem „Sinnfluencer“ genutzt, um zu den aktuellen Wochenthemen neue Impulse aus unterschiedlichen Perspektiven zu geben.

Also auch in einem sicherlich anstrengendem Jahr wie diesem fasten und damit „verzichten“ – aber eben auf Blockaden. Und wer weiß, vielleicht führt die Überwindung von Blockaden zu ganz neuen und unerwarteten Möglichkeiten.

Was auch immer Ihre Gründe für das Fasten sind und worauf Sie verzichten, wir wünschen Ihnen Durchhaltevermögen und das Sie das Gesuchte finden.

Hintergrund und Geschichte des Fastens
An dieser Stelle ein kleiner Rückblick auf die Tradition des Fastens: Das Wort selbst kommt vom Germanischen „fastan“ und bedeutet so viel wie "(fest)halten, beobachten, bewachen". In allen großen Weltreligionen ist das Fasten ein Bestandteil des religiösen Lebens. Die Gläubigen sollen durch den bewussten Verzicht (ursprünglich auf bestimmte Speisen) Gott näher kommen, Buße tun, zu sich selbst finden und sich wieder mehr auf ihren Glauben konzentrieren.
Im Christentum dauert die Fastenzeit (auch Passionszeit genannt) von Aschermittwoch bis, je nach Auslegung, Gründonnerstag oder Ostersamstag. Sie geht auf das Fasten von Jesus Christus zurück. Dieser ging für 40 Tage in die Wüste und fastete dort. Dabei widerstand er mehreren Versuchungen durch den Satan. Nachzulesen im Neuen Testament, Markus 1,12 f „12 Danach trieb der Geist Jesus in die Wüste. 13 Dort blieb Jesus vierzig Tage lang und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm.“ In früheren Zeiten gab es viele, sehr strenge Fastenregeln und bei Verstoß gegen diese auch harte Strafen.

Quelle: Evangelische Kirche Deutschland

Weiterführende Links: https://7wochenohne.evangelisch.de http://www.facebook.com/7wochenohne
http://www.instagram.com/7wochenohne

(red/BW)